Tag 1-4: San Francisco

Endlich angekommen. Die Einreise (Immigration) war vollkommen unproblematisch, schnelles Foto und Fingerabdruck Scanner, sogar mein 3 Tage Bart sorgte nicht einmal für Misstrauen. Nur der nagelneue Samsonite Koffer von Elena hat den Flug nicht unversehrt überstanden. Der Reisverschluss von der Seitentasche war abgerissen. Die Reklamation war jedoch schnell geschrieben, der Koffer wird ersetzt ;-)
Am Flughafen warteten Martina und Waldemar schon seit vier Stunden auf uns. Mit der Bahn ging es dann gleich weiter in die Stadt.

Hyde und Ellis StreetAuf dem Weg zum Hotel machte uns die Gegend etwas stutzig. Obdachlose schlafen auf dem Boden oder schieben ihr ganzes Hab und Gut im Einkaufswagen vor sich her. Andere schlendern zappelnd durch die Straßen, total auf Drogen. Wir mit unseren dicken Koffern versuchten ihnen möglichst keine Beachtung zu schenkten. Etwas mulmig wurde uns da schon. Wie es sich rausstellte, waren wir mitten im Ghetto von SF - Hyde und Ellis Street.  Eine Gegend, die Abends besser gemieden werden sollte. Unser Hotel "Cova" dagegen passte gar nicht in die Umgebung und machte auf Anhieb einen positiven Eindruck. Das Zimmer sauber, das Bett bequem, Safe und sogar Bügelbrett waren vorhanden, was will man mehr für eine Städtereise. Wie es der Zufall so will, waren sogar Mauro und Susanna zur gleichen Zeit im gleichen Hotel, Freunde von Waldi und Tina, die uns gute Tipps für unseren Aufenthalt in SF gaben und mit uns die nächsten zwei Tage verbrachten.


FrühstückUm am Folgetag wieder fit zu sein, beschlossen wir, uns von der langen Anreise etwas zu erholen. Doch die Nacht war bereits vor 06:00 Uhr vorbei, der Jetlag machte sich bemerkbar und hielt auch noch einige Tage an. Gemeinsam begaben wir uns zum Frühstücksaal. Es gab  Kaffe, Eier, Toast, Käse, Wurst, frischen O-Saft und herzhafte Waffeln, für die USA ein überdurchschnittlich gutes Morgenessen. So marschierten wir anschließend zusammen in die Stadt. Noch einmal durch das Elend von SF, waren wir in ca. 10 Minuten mitten in der Stadt, wo wir zuerst Tickets für den Doppeldeckerbus (Hop On Hop Off) kauften, um die nächsten Tage ohne Auto zu überbrücken. Schlussendlich war es die beste Alternative! Zumal musste man sich nicht auf die Strasse konzentrieren und alle Highlights konnten unmittelbar und bequem erreicht werden. So besichtigten wir nach und nach alle Sehenswürdigkeiten, die die tolle iPhone App von mTrip hergab (Empfehlung!).


ChinatownAls erstes jedoch musste ich mein schlechtes Gedächtnis bestrafen. Dummerweise habe ich das Ladekabel für die Kamera zuhause vergessen. Mit Hilfe von Mauro (Danke nochmal!) konnte ich für schlappe 35$ ein neues Universalgerät in Chinatown ergattern. So konnte es weitergehen durch das chinesische Viertel und seine typisch asiatische Einkaufsmeile. Eine komplett andere Welt inmitten von SF. Souveniershops mit Buddhas und anderen Skulpturen, Musik einer Mandoline, die ein alter Mann an einer Kreuzung spielte, merkwürdige Speisen an jeder Ecke. Vom Geruch her jedoch nix für eine zarte europäische Nase, abgesehen vom unappetitlichen Anblick der vermeitlichen Delikatessen :-)

Golden Gate BridgeAuf der Weiterfahrt im Doppeldecker erreichten wir das Wahrzeichen schlechthin, die Golden Gate Bridge. Ein Glück wurde die Küste an diesem Tag nicht vom Nebel bedeckt. Denn in SF trifft die kalte Pazifikströmung auf die warme Luft aus Nevada, woraufhin der Dunst oftmals die Sicht auf die komplette Bucht verdeckt. So war es möglich, ein paar schöne Bilder von der Brücke und der Meute zu machen. Allein schon die Fahrt über die Brücke war ein beeindruckendes Erlebniss, wenn auch ein windig kaltes.

Peer 39Am nächsten Tag fuhren wir nochmals durch die Stadt im Doppeldecker bis an das Peer 39 am Fisherman's Wharf. Mit seinem einzigartigen Flair bietet er Touristen eine Reihe an kulinarischne Köstlichkeiten, Souvenirläden sowie ein Blick auf den berühmten Holzsteg mit mit den bellenden Robben, die schon von Weiten aus zu hören sind. Vom gleichen Platz aus hatte man eine tolle Sicht auf die Insel von Alcatraz, wofür wir bereits zuhause Eintrittskarten für den Besuch am Folgetag gebucht hatten.

Lombard StreetAuf dem Weg zurück in die Stadt begegneten wir zufällig der Lombard Street. Die mit Abstand steilste Strasse, die wir jemals gesehen haben. Auch wenn nicht jeder von der rund 22%-igen Steigung begeistert war, nahmen wir den Kampf zu Fuß bis hoch zu den Serpentinen auf. Dort beträgt die Steigung sogar 40%, die jedoch nur über Treppen zu erreichen ist. Zum Abschluss des Tages bestellten wir uns im Fourier zwei große Pizzen aufs Zimmer und ließen den Abend mit einer Runde Rome ausklingen.

Am dritten Tag besuchten wir das Gefängnis von Alcatraz, eine äußerst lohnenswerte Besichtigung. Mit einer Fähre ging es rüber auf die Insel, die jede Stunde zahlreiche Besucher hin und her beförderte. Begleitend mit einer deutschsprachigen Führung über Kopfhörer verfolgten wir die spannenden Geschichten der Insassen wie Al Capone und anderer uns bisher unbekannten Häftlinge.

Alcatraz Island HaupthausEs gab einiges zu sehen: die unterschiedlich eingerichteten Zellen, den Speisesaal, die Katakomben mit den Verließen für die Gewahrsam in Einzelhaft, das Wärterhaus sowie den Außenhof. Von dort aus hatte man einen super Blick auf die Bay Bridge Richtung Oakland über die Stadt von SF mit ihren steilen Strassen bis hin zur Golden Gate Bridge. Ein wundervolles Panorama, das selbstverständlich für schöne Schnappschüsse genutzt wurde. Am Mittag fuhren wir dann wieder auf die andere Stadtseite. Eine weitere Empfehlung im Reiseführer war der Japanische Garten am Golden Gate Park, der mit seiner entspannten Atmosphäre zum Verweilen einlädt.

Japanischer TeegartenSo gönnten wir uns im Anschluss an den Rundgang durch den gepflegten Garten ein paar japanische Getränke im Teegarten, bevor wir eine weitere Sehenswürdigkeit mit dem Bus ansteuerten. Der Palast der schönen Künste, ebenfalls eine wichtige kulturelle Einrichtung, die außer uns viele anderen Touristen anlockt. Das beeindruckende Exploratorium mit seinen hohen Säulen und anliegendem See bietet eine romantische Kulisse für weitere Lichtbilder. An die angrenzenden schnuckligen kleinen Häusschen hätte man sich sicherlich auch gut gewöhnen können.

SoulmanZum krönenden Abschluss suchten wir nach dem leckeren Essen am Peer 39 die Haupt-Haltestelle der Cable Cars auf. Uns stand eine Wartezeit von ca. 1 Stunde bevor, die uns aufgrund der kalten Winde wie eine Ewigkeit erschien. Der singende Afroamerikaner nebenan ließ jedoch mit seiner fabelhaften Soulstimme die Winde in einer romantischen Stimmung vergessen. Bis die Bahn endlich losfuhr, waren trotz Livemusik alle wartenden Fahrgäste verfrohren. Der nebenstehende Verkaufsstand mit Pullovern und Mützen konnte sich über eine Vielzahl an Kunden erfreuen.

Cable CarsDie anschließende Fahrt durch die steilen Straßen von SF war einfach nur gigantisch. Viel zu schade, dass wir diese Fahrt erst am letzten Tag mitgenommen haben. Allzu gerne wären wir noch einmal mit der Bahn gefahren. So bleibt sie für uns in einer unvergesslichen Erinnerung.

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